Zahnstein beim Hund: Warum regelmäßige Zahnpflege ein Muss ist

Gebiss Zahnstein Hund

Liebe Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer,

wenn wir über die Gesundheit unserer treuen Vierbeiner sprechen, neigen wir oft dazu, ihre Zähne zu übersehen. Doch gerade das Thema Zahnstein ist weit mehr als eine Frage der Ästhetik. Es handelt sich um ein ernstes Gesundheitsproblem, das nicht nur das Wohlbefinden Ihres Hundes beeinträchtigen, sondern auch zu schwerwiegenden Erkrankungen führen kann. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass Sie diesem Thema mit größter Sorgfalt und Aufmerksamkeit begegnen. In diesem Blogbeitrag werden wir Ihnen zeigen, wie Sie Zahnstein effektiv erkennen, behandeln und vor allem vermeiden können, damit Ihr Hund ein langes und gesundes Leben führen kann. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass das Lächeln unserer Hunde nicht nur schön, sondern auch gesund bleibt!

Inhalt

Was ist Zahnstein und wie unterscheidet er sich von Zahnbelag (Plaque)?

Beides, also Zahnstein und Zahnbelag, sind Ablagerungen, die sich auf den Zähnen bilden. Allerdings unterscheiden sich beide vor allem hinsichtlich ihrer Zusammensetzung und Härte. Nachfolgend gehen wir auf die bedeutendsten Unterschiede ein:

Zahnbelag:

  • Zahnbelag ist eine weiche, klebrige Schicht, die sich kontinuierlich auf den Zähnen bildet.
  • Er setzt sich hauptsächlich aus Bakterien, Speiseresten, Proteinen und Speichelmolekülen zusammen.
  • Der Belag ist farblos bis gelblich und lässt sich für gewöhnlich mittels regelmäßigem Zähneputzen sowie Zahnseide leicht entfernen.
  • Wird der Plaque nicht regelmäßig entfernt, kann das zu Zahnfleischerkrankungen und Karies führen.
 

Zahnstein:

  • Im Grunde ist Zahnstein gehärteter Zahnbelag, der mineralisiert wurde und sich fest an den Zähnen festsetzt.
  • Er bildet sich, wenn Zahnbelag über längere Zeit auf den Zähnen verbleibt und aufgrund der Mineralien im Speichel verhärtet wird.
  • Zahnstein ist dementsprechend deutlich härter als Zahnbelag und kann gelblich, braun oder sogar schwarz sein.
  • Durch einfaches Zähneputzen kann Zahnstein nicht mehr entfernt werden. Hierfür ist eine professionelle Reinigung durch eine Fachkraft nötig.
 

Zusammengefasst ist Plaque eine weiche, klebrige Substanz, die sich täglich bildet und leicht zu entfernen ist, während Zahnstein eine harte, verfestigte Ablagerung ist, die professionelle Hilfe zur Entfernung benötigt. Beide können zu Zahnerkrankungen führen, wenn sie nicht kontrolliert werden.

Wie bildet sich Zahnstein bei Hunden?

Ganz ähnlich wie bei uns Menschen entsteht Zahnstein auch bei Hunden durch die Ansammlung von Bakterien, Speiseresten und Mineralien im Speichel. Dieser weiche Belag, auch bekannt als Plaque, lagert sich zunächst auf den Zähnen ab. Wenn Plaque nicht regelmäßig durch Zähneputzen entfernt wird, kann sie durch die Einwirkung von Mineralien im Speichel härten und zu Zahnstein werden.

Welche Ursachen können die Bildung von Zahnstein begünstigen?

Die Bildung von Zahnstein bei Hunden kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Hier sind einige der Hauptursachen für Sie im Überblick:

  • Ernährung: Wie bei vielen Themen, nimmt auch beim Zahnstein die Ernährung eine zentrale Rolle ein. Besteht diese hauptsächlich aus weicher Nahrung, kann das zur Plaquebildung beitragen, da sie eine geringere mechanische Reinigung der Zähne bietet als härteres Futter. Trockenfutter oder spezielle Kauartikel können helfen, die Zähne durch das Kauen zu reinigen.
  • Unzureichende Mundhygiene: Auch bei Hunden ist regelmäßiges Zähneputzen entscheidend, um Plaque zu entfernen, bevor sie zu Zahnstein wird. Vielen Hundebesitzerinnen und -besitzer ist das nicht bewusst, weshalb die Risiken erhöht werden.
  • Alter: Mit zunehmendem Alter verringert sich oft die Effektivität der natürlichen Reinigungsprozesse im Mund eines Hundes. Das führt zu einer erhöhten Tendenz hinsichtlich der Zahnsteinbildung.
  • Rassenspezifische Faktoren: Bestimmte Rassen, insbesondere kleinere Hunde oder solche mit kurzen Schnauzen (z. B. Möpse und Bulldogs), sind anfälliger für Zahnprobleme, da ihre Zähne häufig enger zusammenstehen und somit weniger Platz zwischen ihnen ist. Das wiederum begünstigt die Anhäufung von Plaque.
  • Speichelmischung: Die Zusammensetzung des Speichels kann ebenfalls ein Faktor sein. Ein erhöhter Mineralgehalt im Speichel kann die Verhärtung von Plaque zu Zahnstein beschleunigen.
  • Allgemeine Gesundheit und Genetik: Bestimmte gesundheitliche Bedingungen wie Diabetes oder genetische Prädispositionen können die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass ein Hund Zahnstein entwickelt.
Zähneputzen Hund

Regelmäßige professionelle Kontrollen sowie eine gute Mundhygiene sind wesentlich, um die Bildung von Zahnstein bei Hunden zu minimieren und ihre allgemeine Gesundheit zu fördern.

Symptome und Anzeichen von Zahnstein bei Hunden

Zahnstein bei Hunden kann mehrere Symptome und Anzeichen hervorrufen. Hier sind einige der häufigsten Symptome und Anzeichen von Zahnstein bei Hunden:

  1. Schlechter Atem: Oft eines der ersten Anzeichen, die Hundebesitzer und -besitzerinnen bemerken. Bedingt durch die Bakterien, die in der Plaque und dem Zahnstein leben, entsteht der schlechte Atem.
  2. Verfärbte Zähne: Optisch sieht Zahnstein oft wie eine bräunliche oder gelbliche Kruste entlang der Zahnlinie, insbesondere nahe dem Zahnfleisch, aus.
  3. Zahnfleischentzündung: Rötungen, Schwellungen oder sogar Zahnfleischbluten können auftreten, wenn Zahnstein das Zahnfleisch reizt und Entzündungen verursacht.
  4. Zurückweichen des Zahnfleisches: Kontinuierlich fortschreitender Zahnstein kann dazu führen, dass sich das Zahnfleisch zurückbildet und die Zahnwurzel freilegt, was zu Empfindlichkeiten führt.
  5. Schwierigkeiten beim Kauen oder Essensverweigerung: Wenn Zahnstein Schmerzen oder Unbehagen verursacht, kann der Hund Schwierigkeiten beim Kauen haben oder sogar das Fressen verweigern.
  6. Verhaltensänderung: Gereiztes oder träges Verhalten kann ebenfalls ein Anzeichen von Zahnproblemen sein, da der Hund Schmerzen hat.
  7. Lose Zähne: In fortgeschrittenen Fällen kann Zahnstein das Zahnfleisch und die Strukturen, die die Zähne stützen, so stark schädigen, dass die Zähne locker werden oder ausfallen.
 

Behalten Sie die aufgezählten Anzeichen im Blick und lassen Sie regelmäßige Kontrollen durchführen, um die Gesundheit des Mundes Ihres Hundes zu gewährleisten und schwerwiegendere Probleme zu vermeiden.

Gesundheitliche Konsequenzen von Zahnstein bei Hunden

Zahnstein bei Hunden kann zu einer Reihe gesundheitlicher Probleme führen, die über einfache Mundhygiene hinausgehen. Hier sind einige der wichtigsten gesundheitlichen Konsequenzen:

Zahnfleischerkrankungen:

Zahnstein kann zu Gingivitis führen, einer Entzündung des Zahnfleisches. Wenn sie unbehandelt bleibt, kann dies zu einer Parodontitis fortschreiten, einer ernsteren Erkrankung, die das Zahnfleisch und den Knochen, der die Zähne stützt, schädigt. Dies kann zu Zahnverlust führen.

Schmerzen und Unbehagen:

Entzündungen und Infektionen im Mund können für den Hund sehr schmerzhaft sein, was das Fressen und Spielen beeinträchtigten.

Infektionen:

Bakterien, die im Zahnstein gedeihen, können zu lokalen Infektionen im Mund führen. Diese Bakterien können auch in den Blutkreislauf gelangen und systemische Infektionen verursachen, die andere Organe wie Herz, Leber und Nieren betreffen.

Herzkrankheiten:

Es gibt Hinweise darauf, dass die Bakterien, die periodontale Krankheiten verursachen, auch eine Rolle bei der Entwicklung von Herzkrankheiten spielen können. Sie können zu einer Entzündung der Herzklappen führen, was zu einem Zustand namens Endokarditis führt.

Verminderte Lebensqualität:

Chronische Schmerzen, Schwierigkeiten beim Kauen und die allgemeine Unannehmlichkeit, die mit schlechter Mundgesundheit einhergeht, können die Lebensqualität eines Hundes erheblich beeinträchtigt.

Ernährungsprobleme:

Zahnprobleme können dazu führen, dass ein Hund Schwierigkeiten hat, Nahrung zu kauen und aufzunehmen, was zu Gewichtsverlust und Ernährungsdefiziten führen kann.

Angesichts dieser möglichen schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen ist es wichtig, die Zahngesundheit von Hunden ernst zu nehmen und regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen und Reinigungen durch einen Tierarzt durchführen zu lassen. Dadurch können viele dieser Probleme vermieden oder in einem frühen Stadium behandelt werden.

Wie kann Zahnstein bei Hunden vorgebeugt werden?

Die Vorbeugung von Zahnstein ist ein wichtiger Bestandteil der allgemeinen Gesundheitsfürsorge und kann durch die richtige Pflege erfolgreich gestaltet werden. Hier sind einige effektive Maßnahmen zur Vorbeugung für Sie und ihren Hund:

  • Regelmäßiges Zähneputzen: Das Putzen der Zähne Ihres Hundes mehrmals pro Woche mit einer speziell für Hunde entwickelten Zahnbürste und alternativ Zahnpasta kann helfen, Plaque zu entfernen, bevor sie zu Zahnstein wird. Gewöhnen Sie ihren Hund Schritt für Schritt an das Zähneputzen.
  • Spezielle Kauartikel und Spielzeuge: Kauartikel und Spielzeuge, die zur Zahnreinigung gedacht sind, können beim Kauen helfen, Plaque mechanisch von den Zähnen zu entfernen. Achten Sie darauf, Produkte zu wählen, die sicher und effektiv sind, und überwachen Sie Ihren Hund beim Kauen, um sicherzustellen, dass er keine Teile verschluckt.
  • Fachkundige Untersuchungen: Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, einschließlich professioneller Zahnreinigungen, können dazu beitragen, dass die Zähne Ihres Hundes gründlich gereinigt und überwacht werden. Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt kann auch frühzeitig Probleme erkennen und behandeln, bevor sie schwerwiegender werden. 
  • Zahngesundheitsergänzungen: Bestimmte Ergänzungsmittel können dazu beitragen, die Mundgesundheit zu unterstützen. Produkte wie Zahnpflege-Wasserzusätze oder spezielle Diäten können zusätzliche Unterstützung bieten.
  • Überwachung und Früherkennung: Achten Sie auf Anzeichen von Zahnproblemen, wie schlechten Atem, Veränderungen im Fressverhalten oder sichtbare Plaque und Zahnstein. Frühe Erkennung und Behandlung können helfen, schwerwiegendere Probleme zu vermeiden.
 

Eine Kombination dieser Möglichkeiten können dazu beitragen, das Risiko der Zahnsteinbildung bei Ihrem Hund zu minimieren und seine allgemeine Mundgesundheit zu verbessern.

Warum eine professionelle Zahnreinigung von großer Bedeutung ist

Professionelle Zahnreinigungen sind wesentlich, um Zahnstein, Plaque und Bakterien, die sich trotz regelmäßiger häuslicher Pflege ansammeln, gründlich zu entfernen. Sie helfen, Zahnfleischerkrankungen wie Gingivitis und Parodontitis zu verhindern, die zu Schmerzen, Zahnverlust und anderen systemischen Gesundheitsproblemen führen können.

Wie läuft die professionelle Zahnreinigung bei Hunden ab?

  1. Voruntersuchung: Die Veterinärin oder der Veterinär führt zunächst eine gründliche Untersuchung des gesamten Mundraums durch. Oft geschieht das gleich im Rahmen einer allgemeinen Gesundheitskontrolle, um den Zustand der Zähne und des Zahnfleisches zu beurteilen.
  2. Narkose: Da die Reinigung gründlich und für den Hund stressfrei sein muss, erfolgt sie unter Vollnarkose. Das ermöglicht eine sichere und effektive Reinigung auch unterhalb des Zahnfleischrandes.
  3. Entfernung von Zahnstein und Plaque: Mit spezialisierten Instrumenten wird Zahnstein mechanisch entfernt. Anschließend werden die Zähne poliert, um die Oberfläche zu glätten und die Anhaftung neuer Plaque zu erschweren.
  4. Spülung und Bewertung: Nach der Reinigung wird der Mund gespült und auf weitere Probleme wie tiefe Taschen oder fehlende Zähne untersucht.
  5. Nachsorge und Beratung: Der Tierarzt oder die Tierärztin gibt Empfehlungen zur Zahnpflege zu Hause und plant ggf. Folgetermine.

Fazit

Die regelmäßige Zahnpflege bei Hunden ist von immenser Bedeutung, nicht nur für das ästhetische Erscheinungsbild ihres Lächelns, sondern vor allem für ihre allgemeine Gesundheit. Zahnstein, eine harte, mineralisierte Form von Zahnbelag, kann ernsthafte Gesundheitsprobleme wie Zahnfleischerkrankungen, Schmerzen und systemische Infektionen verursachen, die sich auf Herz, Leber und Nieren auswirken können. Die Vorbeugung und Behandlung von Zahnstein durch regelmäßiges Zähneputzen, professionelle Zahnreinigungen und die Verwendung von speziellen Kauartikeln sind entscheidend, um die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Hunde zu gewährleisten. Darüber hinaus kann eine angepasste Ernährung das Risiko von Zahnstein minimieren. Es ist wichtig, dass Hundebesitzer sich dieser Verantwortung bewusst sind und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um die Mundhygiene ihrer Hunde zu fördern und so ihre Lebensqualität zu verbessern.

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Eine Antwort

  1. Was für ein eindrucksvoller Blog Eintrag! Meiner Meinung nach ist das wichtigste für gesunde Hundezähne, eine gesunde artgerechte Ernährung um das Risiko von Zahnstein zu minimieren. Man sollte bereits Welpen an die tägliche Zahnreinigung gewöhnen. Wir haben bereits unseren Lucky, noch mit Milchzähnen, an das Zähneputzen herangeführt. Wir haben ihn seine Zahnbürste jeden Abend bei seiner Wäsche gezeigt und kurz an seine Milchzähne gehalten und dabei „trocken Übungen“ gemacht.
    Mit dem Zahnwechsel, nur kurz über die Zähne ohne Hunde Zahnpasta. Sobald der Zahnwechsel vorbei ist, die Zähne mit Zahnpasta putzen und die Zeit die man dafür braucht immer gleichmäßig erhöhen. Wichtig finde ich auch, dass man die Zähne regelmäßig (jeden Tag) putzt.
    Es kann einige Zeit dauern, bis sich dein Hund an das Zähneputzen gewöhnt hat, also sei geduldig und behutsam.

    Wichtig ist meiner Meinung nach:
    – Gewöhne deinen Hund langsam an das Zähneputzen, indem du ihm zunächst den Geschmack der Zahnpasta zeigst und ihn die Zahnbürste beschnüffeln lässt.
    – Verwende eine spezielle Zahnbürste für Hunde oder eine weiche Fingerzahnbürste, um die Zähne deines Hundes zu putzen. TIPP: Man kann auch eine kleine, weiche Zahnbürste verwenden, die für Babys gedacht ist.
    – Setze deinen Hund in eine bequeme Position, entweder indem du ihn auf den Boden legst oder auf deinen Schoß nimmst, je nachdem, was für euch beide am besten funktioniert.
    – Hebe die Lippen deines Hundes an und bürste die Zähne in kreisenden Bewegungen. Konzentrieren sollte man sich besonders auf die Außenseite der Zähne, da sich dort am meisten Plaque bildet.
    – Lobe deinen Hund nach dem Zähneputzen, damit er das positive Erlebnis mit dem Putzen verknüpft.

    Durch das artgerechte Futter von Reico, braucht man nicht viel Zeit mit dem Zähneputzen! 🙂

    Liebe Grüße Ronny Rißmann-Wieland

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