Wie lange kann man Katzen allein lassen?

Katze auf Tisch

Haben Sie schon einmal bemerkt, dass Katzen sich bewusst Zeit für sich selbst nehmen? Zugegeben, diese Aussage mag übertrieben erscheinen, denn viele Katzen sind von Natur aus unabhängige Entdecker, die ihre Umgebung gerne auch ohne ihre Menschen erkunden. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie Zuwendung nicht schätzen. Trotz ihrer Vorliebe für eigenständige Streifzüge brauchen Katzen Fürsorge und Aufmerksamkeit. Doch wie lange kann man seine Katze beruhigt allein lassen, ohne dass es ihr an dieser Zuwendung fehlt? In diesem Blogbeitrag gehen wir dieser Frage auf den Grund. 

Inhalt

Kann ich Katzen allein lassen?

Da Katzen von Natur aus als unabhängige Tiere gelten, können sie grundsätzlich für eine gewisse Zeit allein bleiben. Allerdings lässt sich die Dauer, die sie ohne ihre Besitzerinnen und Besitzer gut zurechtkommen, nicht pauschal für alle Katzen festlegen. Wie lange eine Katze problemlos allein sein kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie ihrem individuellen Charakter, ihrem Alter, ihrer Gesundheit und ihren bisherigen Gewohnheiten.

Wie lange kann man Katzen allein lassen?

Jetzt wird es spannend: Wie lange eine Katze allein bleiben kann, hängt – wie bereits erwähnt – von individuellen Faktoren ab. Um das Ganze verständlicher zu machen, werfen wir einen Blick auf die Unterschiede zwischen Katzen sowie auf ungefähre zeitliche Richtlinien. 

Unterschiede zwischen Katzen: 

  • Junge Katzen: Wie bei den meisten jungen Lebewesen benötigen auch Kitten bis zu einem Jahr mehr Aufmerksamkeit sowie Pflege. Sie sind neugierig und verspielt und befinden sich am Anfang ihres Lebens auch in der Sozialisierungsphase. Anders gesagt, sind die kleinen Kätzchen noch sehr abhängig von menschlicher Interaktion und Fütterung, weshalb sie nicht länger als maximal 4-6 Stunden allein gelassen werden sollten. 
  • Erwachsene, gesunde Katzen: Gesunde, erwachsene Katzen können in der Regel bis zu 24 Stunden allein bleiben, sofern sie ausreichend mit Wasser, Futter und einer sauberen Katzentoilette versorgt sind. Länger als 24 Stunden sollten sie jedoch nicht allein gelassen werden, da auch sie soziale Bedürfnisse haben. Zudem sollte es nicht zur Gewohnheit werden, die Katze regelmäßig so lange allein zu lassen. 
  • Kranke Katzen: Wie lange kann man kranke Katzen allein lassen? Am besten gar nicht. Bei erkrankten Katzen ist eine regelmäßige Überwachung wichtig, um sicherzustellen, dass sie ihrem Gesundheitszustand entsprechend versorgt werden. Sollte es unvermeidbar sein, die Katze allein zu lassen, beschränken Sie dies auf einen möglichst kurzen Zeitraum. 
 

Zeitliche Richtlinien: 
Wir haben es zwar im oberen Abschnitt schon erwähnt, wollen Ihnen einfachheitshalber nochmals eine kurze Übersicht zu den ungefähren zeitlichen Richtlinien geben: 

  • Ein paar Stunden (bis zu 8 Stunden): Die allermeisten (erwachsenen) Katzen kommen gut damit zurecht, tagsüber allein zu sein, vorausgesetzt, sie haben Zugang zu Futter, Wasser, einem sauberen Katzenklo und einigen Spielzeugen zur Beschäftigung. 
  • Ein ganzer Tag (bis zu 24 Stunden): Einige Katzen können auch einmal bis zu einem Tag allein sein, wenn sie darauf vorbereitet sind. Bei längerer Abwesenheit sollte jedoch unbedingt jemand nach der Katze sehen, da sie sich langweilen oder stressen kann und das Katzenklo gereinigt werden muss. 
  • Mehr als 24 Stunden: Es ist in keinem Fall ratsam, eine Katze länger als 24 Stunden unbetreut zu lassen. Sollte dies unvermeidbar sein, sollte eine Katzensitterin oder ein Katzensitter engagiert werden. Alternativ schaut bestimmt auch eine Ihnen vertraute Person nach Ihrer geliebten Katze. Eine tägliche Betreuung stellt sicher, dass es der Katze gut geht, sie frisches Futter und Wasser bekommt und auch etwas soziale Interaktion hat. 
 

Einfluss von Routine und Umgebung: 

  • Routine: Katzen sind Gewohnheitstiere und fühlen sich am wohlsten, wenn ihr Tagesablauf regelmäßig ist. Wenn sie gewohnt sind, dass ihre Besitzerinnen und Besitzer tagsüber arbeiten, kommen sie in der Regel gut damit zurecht, allein zu sein. Plötzliche Änderungen im Tagesablauf, wie längere Abwesenheiten, können jedoch Stress verursachen. 
  • Umgebung: Eine sichere und stimulierende Umgebung ist entscheidend. Katzen, die in einer reizvollen Umgebung mit Kratzbäumen, Spielzeug, Aussichtspunkten (z. B. Fensterplätze) und Verstecken leben, können sich auch während der Abwesenheit ihrer Besitzerinnen und Besitzer besser beschäftigen. Ein ruhiges, vertrautes Zuhause ist weniger stressig, insbesondere im Vergleich zu fremden Orten, wie z. B. einer Tierpension. 
 

Wie wir nun wissen, hängt es stark vom Alter, der Gesundheit und den Gewohnheiten der Katze ab, wie lange sie allein bleiben kann. Ein paar Stunden oder ein Arbeitstag sind für gesunde, erwachsene Katzen in der Regel unproblematisch, während ältere oder kranke Katzen mehr Aufmerksamkeit benötigen. Feste Routinen und eine interessante Umgebung helfen, den Stress während deiner Abwesenheit zu verringern. 

Hauskatze vs. Freigänger: Die Unterschiede beim Alleinlassen

  • Hauskatzen: Sind aufgrund ihrer gewohnten Umgebung (drinnen) natürlicherweise stärker auf menschliche Interaktionen angewiesen. Sie brauchen während der Abwesenheit ihrer Halterinnen und Halter ausreichend Beschäftigung und Routine. Sie sollten bei längerer Abwesenheit überwacht oder betreut werden, um Stress und Langeweile zu vermeiden. 
  • Freigänger: Sind von Haus aus unabhängiger, da sie ihre Umgebung auf den eigenen vier Pfoten erkunden und dabei ihre natürlichen Instinkte ausleben können. Dementsprechend kommen sie in den meisten Fällen besser mit der Abwesenheit ihrer Halterinnen und Halter zurecht. Dennoch benötigen auch sie regelmäßige Kontrollen und sichere Rückzugsmöglichkeiten. 

Vorbereitungen, um eine Katze allein zu lassen

Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete – so lautet ein allgemein bekannter Spruch, der in vielen Lebensbereichen seine Gültigkeit findet. Auch im Hinblick auf das Thema „Katze allein lassen“ bewahrheitet er sich. Eine durchdachte Vorbereitung kann nicht nur Ihrer Katze, sondern auch Ihnen selbst viel Stress ersparen. Nachfolgend gehen wir auf einige wesentliche Aspekte ein, die bei der Vorbereitung berücksichtigt werden sollten, um Ihrer Katze eine angenehme Zeit während Ihrer Abwesenheit zu ermöglichen. 

Schaffung einer passenden Umgebung: 

  • Sicherheitsmaßnahmen: Beseitigen Sie alles, was eine potenzielle Gefahrenquelle sein könnte. Dazu gehören unter anderem lose Kabel, Pflanzen, die für Katzen giftig sind, sowie zerbrechliche Gegenstände. 
  • Rückzugsorte: Wer sich viel mit Katzen beschäftigt hat, weiß, dass Katzen es lieben, sich zurückzuziehen. Besonders gerne entspannen sie an erhöhten Orten. Schaffen Sie also mehrere Plätze, an denen sich die Samtpfote sicher fühlt, z. B. Kratzbäume oder Regale. 
  • Fenster und Balkone: Achten Sie ebenfalls besonders auf katzensichere Fenster. Sie können Fensterschutzgitter anbringen, damit die Katze nicht ausbüxen oder abstürzen kann. 
 

Futter, Wasser und Hygiene: 

  • Futtervorrat: Stellen Sie sicher, dass die Katze genügend Futter während Ihrer Abwesenheit hat. 
  • Wasser: Ihre Katze sollte stets Zugang zu frischem Wasser haben. 
  • Katzentoilette: Bevor Sie Ihre Katze allein lassen, reinigen Sie nochmals frisch die Katzentoilette. Wenn Sie etwas länger abwesend sind (bitte nie mehr als 24 Stunden), sollten zusätzliche Toiletten zur Verfügung stehen, damit die Katze immer eine saubere Option hat. 
 

Spielzeug und Beschäftigungsmöglichkeiten für Katzen während der Abwesenheit: 

  • Interaktives Spielzeug: Spielzeuge, die Bewegung simulieren oder Futterbelohnungen ausgeben, halten die Katze beschäftigt und mental stimuliert. 
  • Kratzmöglichkeiten: Kratzbäume oder Kratzbretter sind ideal, damit die Katze ihre Krallen wetzen und gleichzeitig Stress abbauen kann. 
  • Aussichtsmöglichkeiten: Katzen lieben es, die Umgebung zu beobachten. Stellen Sie sicher, dass sie Zugang zu (gesicherten oder geschlossenen) Fenstern hat, von wo aus sie nach draußen schauen kann. 
  • Geräuschquellen: Einige Katzen mögen es, wenn leise Geräusche wie entspannende Musik oder das Rauschen eines Radios im Hintergrund laufen, um sich nicht einsam zu fühlen. 
 

Mit einigen Vorbereitungen stellen Sie sicher, dass es Ihrer Katze während Ihrer Abwesenheit möglichst gut geht und sie sicher ist. Wir hoffen, diese Punkte helfen Ihnen und Ihrer Katze weiter. 

Unterstützung und Hilfsmittel für das Alleinlassen

Damit Sie während Ihrer Abwesenheit beruhigter sein können, gibt es verschiedene Hilfsmittel, die Ihnen helfen. Für die Versorgung mit Wasser und Futter stehen beispielsweise automatische Futterspender zur Verfügung, die zu voreingestellten Zeiten Futter ausgeben, sowie Trinkbrunnen, die das Wasser länger frisch halten und Ihre Katze zur vermehrten Flüssigkeitsaufnahme anregen. 

Zur Überwachung Ihrer Katze aus der Ferne bieten zahlreiche Haustierkameras die Möglichkeit, via App einen Blick in Ihr Zuhause zu werfen und nachzusehen, was Ihre Katze gerade macht. Dies kann besonders beruhigend sein, wenn Sie und Ihre Katze noch nicht daran gewöhnt sind, längere Zeit getrennt zu sein. 

Alternativ können Sie auch eine Pet-Sitterin oder einen Pet-Sitter engagieren, der sich während Ihrer Abwesenheit um Ihre Katze kümmert. Bei längeren Zeiträumen ist dies oft unverzichtbar, es sei denn, Sie haben eine vertraute Person in Ihrem Umfeld, die sich gern um Ihren Stubentiger kümmert. Auch eine Unterbringung in einer Tierpension ist eine mögliche Option. 

Je nach Dauer Ihrer Abwesenheit gibt es also verschiedene Möglichkeiten, um sicherzustellen, dass Ihre Katze jederzeit gut versorgt ist. Bedenken Sie jedoch, dass jede dieser Optionen für Ihre Katze zunächst neu und ungewohnt sein kann. Eine schrittweise Eingewöhnung ist daher ratsam. 

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Tipps zur Gewöhnung der Katze an das Alleinsein

Jetzt geht es ans Eingemachte bzw. bald an das Alleinlassen der Katze. Damit Ihre Katze sich bestens daran gewöhnt und Sie somit Stress oder Langeweile bei der Katze vorbeugen, haben wir im Folgenden ein paar Tipps für Sie zusammengefasst: 

  1. Schrittweise Einführung von kürzeren Abwesenheiten 
    Beginnen Sie zunächst mit kurzen Abwesenheitsintervallen von wenigen Minuten und dehnen diese nach und nach auf ca. eine Stunde aus. Ihre Katze lernt dabei, dass es keinen Grund zur Panik gibt, da Sie immer wieder zurückkommen. Ein Tipp dabei: Auch wenn Sie am Anfang nur kurz vor die Tür gehen, ziehen Sie sich immer so an, als würden Sie das Haus normal verlassen. Ihre Katze kann ansonsten wahrnehmen, wann es sich um Training handelt und wann nicht. 
  2. Schaffen Sie ein sicheres und vertrautes Umfeld 
    Haben wir in diesem Beitrag ja bereits erwähnt, dennoch gehört es an dieser Stelle nochmals dazu. Sorgen Sie für ein vertrautes und sicheres Umfeld während Ihrer Abwesenheit. Bestimmt kennen Sie die Lieblingsplätze Ihrer Katze schon. Aber vielleicht können Sie diese noch mehr zur Wohlfühloase umgestalten. 
  3. Routine aufrechterhalten: Feste Fütterungs- und Spielzeiten 
    Ja, auch Katzen finden Routine attraktiv. Achten Sie deshalb, trotz Abwesenheit, auf feste Fütterungszeiten. Wenn Sie abends normalerweise mit Ihrer Katze spielen, machen Sie das nach Ihrer Rückkehr, um die gewohnte Routine beizubehalten. Das gibt Ihrer Katze ein Gefühl der Sicherheit. 
  4. Verwenden Sie interaktive Spielzeuge und Beschäftigung 
    Wenn Sie außer Haus sind, können Sie Ihre Katze mit interaktiven Spielzeugen, Fummelbrettern oder Futterspendern beschäftigen, um Langeweile zu vermeiden. Katzengras oder ein Fensterplatz, von dem aus sie nach draußen schauen kann, bieten ebenfalls gute Unterhaltung. 
  5. Gewöhnung an Ihren Tagesablauf 
    Indem Sie regelmäßig vor Ihrer Abwesenheit die gleichen Aktivitäten durchführen (wie das Anziehen der Schuhe oder das Greifen nach den Schlüsseln), wird Ihre Katze lernen, dass dies Teil Ihres Alltags ist und nichts Beunruhigendes darstellt. 
  6. Eingewöhnungszeit geben 
    Manche Katzen brauchen länger, um sich an neue Situationen zu gewöhnen. Beobachten Sie ihre Reaktionen und geben Sie ihr die Zeit, die sie braucht. Druck oder Eile können kontraproduktiv sein. 

Wir hoffen, dass Ihnen diese Tipps dabei helfen, Ihrer Katze und Ihnen die getrennte Zeit voneinander so angenehm wie möglich zu machen. 

Erkenne ich, ob meine Katze Probleme beim Alleinsein hat?

Diese Fragestellung kann in den meisten Fällen mit „Ja“ beantwortet werden. Insofern Ihre Katze damit nicht zurechtkommt, kann sie das auf verschiedenen Wegen äußern. Hier kommen die häufigsten Anzeichen: 

Verhaltensänderungen 

  • Aggression: Die Katze kann gegenüber Menschen oder anderen Tieren gereizt oder aggressiv reagieren. 
  • Rückzug: Einige Katzen ziehen sich vermehrt zurück und vermeiden den Kontakt mit ihren Besitzern, wenn diese zu Hause sind. 
  • Unsauberkeit: Wenn eine Katze beginnt, außerhalb ihres Katzenklos ihr Geschäft zu verrichten, kann das ein Zeichen von Stress oder Angst sein. 
 

Zerstörerisches Verhalten 

  • Kratzen an Möbeln oder Wänden, auch wenn ausreichend Kratzmöglichkeiten vorhanden sind. 
  • Zerbeißen von Gegenständen wie Kabeln, Pflanzen oder Möbeln. 
 

Übermäßiges Miauen oder Kratzen 
Übermäßiges Miauen oder Kratzen an Türen oder Fenstern kann darauf hindeuten, dass die Katze nervös ist oder versucht, Aufmerksamkeit zu bekommen. Dieses Verhalten tritt oft vermehrt auf, wenn Sie sich auf das Verlassen des Hauses vorbereiten oder wenn Sie längere Zeit abwesend sind. 

Sollten Sie eines dieser Anzeichen feststellen, holen Sie sich bitte professionelle Beratung und Hilfe. 

Fazit

Wie lange eine Katze allein bleiben kann, hängt stark von individuellen Faktoren wie Alter, Gesundheit und Charakter ab. Während gesunde, erwachsene Katzen bis zu 24 Stunden allein zurechtkommen können, benötigen Kitten, kranke oder ältere Katzen deutlich mehr Betreuung. Um den Stress für die Katze zu minimieren, sind feste Routinen und eine gut vorbereitete Umgebung unerlässlich. Interaktives Spielzeug, Kratzmöglichkeiten und Rückzugsorte können helfen, die Zeit der Abwesenheit angenehm zu gestalten. Für längere Abwesenheiten empfiehlt es sich, einen Katzensitter zu engagieren. Es ist wichtig, die Katze schrittweise an das Alleinsein zu gewöhnen, um mögliche Verhaltensprobleme wie Unsauberkeit oder destruktives Verhalten zu vermeiden.

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